„… Die ligurische Landschaft, wo die Expansion des Turismus keine wesentlichen Veränderungen erzeugt hat, wird von verschiedenen Elementen gekennzeichnet. Sie sind das Ergebnis der Wechselwirkung von menschlichen Faktoren. Die wichtigsten sind die Trockenmauern, die “maxe” gennant werden. Als Trockenmauer bezeichnet man Wände, die aus Natursteinen im Verband ohne die Verwendung von Mörtel oder Beton aufgemauert werden. Die Struktureigenschaften der Trockenmauer sind auf die spezifischen Konstruktionstechniken der Landwirte zurückzuführen. Zum Beispiel ist eine regelmäßige Neigung für die Standfestigkeit der Trockenmauer ausschlaggebend. Dazu wird bereits die erste Steinlage auf dem Unterbau mit einer entsprechenden Neigung nach hinten eingebaut. Alle darauf aufgeschichteten Steinreihen erhalten dann automatisch diesen Neigungswinkel. Als Wehr vermögen die Trockenmauern Wasser zu regulieren oder zu staunen. In Form von Stützwänden verwandeln sie steile Hänge in bebaubare Terrassen und bewahren das Erdreich vor Erosion durch Regen, Wind und Kälte. Die Berghänge zu terrassieren war für die Landwirte eine enorme Anstrengung, weil sie von oben begannen Erde zu beseitigen. Diese wurde nach unten transportiert, um die waagrechte Terrasse zu bauen, die (ohne Bindemittel zu benutzen) von einem Trockenmauerwerk gestützt wurde. Diese Anstrengung war nötig, um einen steilen und abschüssigen Vorsprung bebauen zu können. Beachtenswert ist die Länge der Trockenmauern, die nach den vorsichtigen Schätzungen nur in diesem Tal eine umfassende Länge von mehr als 1200 Kilometern erreicht…“
„… Ställe oder kleine Lagerhäuser wurden aus Natursteinen erbaut. Grundsätzlich gilt: Es sollten möglichst flache Steine immer in Lagerrichtung verwendet werden, die großen unten mit wenig Mörtel durch viele “Zwickeln” sind. Außen (gilt auch für die Wandinnenseite) sollten möglichst große und lagerhafte Steine verfüllt werden. Die Mauern, die wie Trockenmauern auch ohne Mörtel gebaut sein könnten, sind am stabilisten. Als Mörtel wurde in der Regel magerer Kalkmörtel ( mit wenig Bindemittel) verwendet, auch ein Lehmmörtel (Lehm,Wasser, Sand) war billiger und wurde sogar mit Kalk vermischt, was der Festigkeit zu Gute kam. Aus denselben Gründen fanden diese Techniken in verschiedenen Bereichen Anwendung, so etwa im Siedlungsbau beim Errichten von Häusern (wo bessere Natursteine benutzt wurden), Gassen, Feldwege und Brunnen, Straßen oder Brücken. Insbesondere stellte sich die Straße auf Lasttiere um, die das am meisten genutzte Transportmittel waren…“
Sie können den Originalartikel auf der Webseite www.cadepuio.it und auf der Seite http://www.cadepuio.it/_i_muri_a_secco_e_le_caselle.html ansehen.
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